Es gibt sicherlich regionale und anlagenbedingte Unterschiede, die dazu führen, dass unterschiedliche Reinigungsintervalle gewählt werden können. Fakt ist, dass der Wirkungsgrad von Solarmodulen bei stärkerer Verschmutzung durch Stäube, Abgase, Luftverschmutzungen und Vogelkot reduziert wird.
Wann sollte eine Solarstromanlage also gereinigt werden?
Geringe Dachneigung
Durch eine geringe Dachneigung wird der Staub und Schmutz nicht so leicht von den Solarmodulen gespült. Vor allem an den Rändern des Modulrahmens, und da natürlich hauptsächlich am unteren Rand baut sich ein Schmutzrand auf.
Schneearme Region

Reinigung der Module
In der Regel ist es von Vorteil, dass kein liegen bleibender Schnee den Ertrag schmälert. In diesem Fall hat dies aber eher negative Auswirkungen. Oft gleitet der Schnee in einem Rutsch von den Modulen. Wenn es sich um nassen, schweren Schnee handelt, gleicht das einer sehr guten Reinigungsaktion.
Landwirtschaftliche Betriebe
Durch den Einsatz schweren Gerätes und den Staub der dadurch entsteht sind Bauernhöfe oft besonders stark betroffen. Auch Geflügel- und Mastställe haben mit Verschmutzungen zu kämpfen. In der Nähe von Biogasanlagen beispielsweise bildet sich eine schwarze, fettige Schicht von Futtermittelstäuben, Stallausdunstungen bzw. Ammoniakdämpfen.
Vogelkot
Wohl dem Anlagenbesitzer, bei dem die Vögel einen großen Bogen um die Module machen und wehe dem, der in der Nähe einer Taubenzuchtstation oder Falknerei wohnt. Vogelkot ist so ziemlich das hartnäckigste, was sich auf den Modulen festsetzen kann.
Blütenstaub
Wenn es im Frühsommer längere Zeit nicht regnet, wird deutlich Blütenstaub auf den Modulen sichtbar. Bei meiner Anlage konnte ich aber, trotz einer gut sichtbaren Blütenstaubschicht, keine wesentliche Ertragsminderung feststellen. Nach dem nächsten großen Regenguss waren die Module wieder sauber.
Moos
Mit der Zeit bildet sich an den Rändern des Rahmens Moos das langsam in das Modul hineinwächst. Vor allem in der Nähe von Laubbäumen, Nadelbäumen und Sträuchern kann dieses Szenario eintreten. Ein nicht allzu heftiger Hagelschauer kann dem entgegenwirken. Ein heftiger Hagelschauer dagegen wird von allen Photovoltaikanlagenbetreiber gefürchtet, da durch einen starken Hagel Schäden an den Modulen eintreten können.
Wie wird gereinigt?
Folgendes sollte bei dem Thema Reinigung einer Solarstromanlage oder auch einer Solarthermieanlege besonders beachtet werden:
Bei einer Schrägdachanlage, wenn diese betreten werden muss unbedingt Sicherungsmaßnahmen vornehmen, um Unfälle zu vermeiden.
Aufpassen, dass man nicht mit Teilen in Berührung kommt, die elektrischen Strom leiten. Kommt noch Wasser hinzu, kann dies schlimme Folgen nach sich ziehen. Besonders sollte man auch auf Oberleitungen achten!
Hochdruckreiniger eigenen sich nicht für die Reinigung einer PV-Anlage.
Keine agressiven Reinigungsmittel, Verdünnung oder ähnliches verwenden, ein normaler Haushalts- oder Glasreiniger reicht auf jeden Fall aus.
Lieber etwas an Geld in Reinigungsgeräte investieren als auf dem Dach herumgehen und Risiken eingehen.
Auch wenn die Hersteller von Modulen Glasbruch durch hohe Temperaturunterschiede verneinen, sollte die Reinigung der Solaranlage möglichst nicht bei starker Sonneneinstrahlung erfolgen. Vor allem der Vormittag bietet sich für entsprechende Reinigungsmaßnahmen an, da die Module noch feucht vom Morgentau sind.
Besonders Regenwasser eignet sich für die Reinigung! Ist das Leitungswasser besonders kalkhaltig können Kalkrückstände auf den Modulen zurückbleiben. Auch hier möglichst nicht zur Mittagszeit reinigen, da bei Verwendung von Leitungswasser dieses zu schnell abtrocknet und ein Kalkschleier zurückbleiben kann.
Bei stark verunreinigten, großen Anlagen ist es mit Sicherheit von Vorteil, eine Reinigungsfirma zu beauftragen.